Online-Impulse gegen Lebensmittelverschwendung
Das Projekt "Mittel zu Leben" weist jetzt auf eine öffentliche „digitale Pinnwand“ hin, auf der Informationen und Impulse gegen Lebensmittelverschwendung ge-sammelt und zur Verfügung gestellt werden. Hier können auch eigene Tipps und Erfahrungen zum Umgang mit Lebensmitteln veröffentlicht werden.
Mit dieser Initiative soll auch auf die Erfahrungen in der Corona-Krise Bezug genommen wer-den. Besonders in den ersten Wochen nach dem Lock-down seien bei vielen Bürgern Be-fürchtungen aufgekommen, dass die Lebensmittelversorgung zerbrechlich und anfällig sein könnte, machen die Organisatoren deutlich.
Peter Klösener, Bildungsreferent an der KLVHS Oesede betont: „Was bislang selbstverständ-lich war, schien auf einmal nicht mehr gesichert. Das wurde besonders durch die ‚Hamster-käufe‘ deutlich.“
Wenn man bei der Suche nach Mehl oder Hefe beim Discounter immer wieder auf ein leeres Regal stoße, werde plötzlich deutlich, wie wertvoll Lebensmittel seien, so Klösener. Ange-sichts solcher neuen Erfahrungen müsse das Thema Lebensmittelverschwendung künftig eine noch größere Aufmerksamkeit erhalten.
„Mit unserer digitalen Pinnwand geben wir einen Einblick in das bundesweite Projekt ‚Mittel zum Leben‘, das der Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum (VBLR) mit Unterstüt-zung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verantwortet. Wir wollen und dürfen es nicht län-ger hinnehmen, dass in Deutschland nahezu ein Drittel der Lebensmittel weggeworfen wer-den“, verdeutlicht der Referent. „Daher klären wir Verbraucher in Bildungsveranstaltungen auf und entwickeln in unseren eigenen Häusern Strategien, wie bei der Verpflegung unserer Gäs-te Lebensmittelabfälle trotz aller Hygienebestimmungen minimiert werden können“, erläutert Klösener weiter.
An der „digitalen Pinnwand“ haben Rezepte ihren Platz, die bewusst auf die Verarbeitung von Lebensmittelresten ausgelegt sind. Außerdem steht eine eigene Rubrik dafür zur Verfügung, persönliche Erfahrungen, Erfolge oder kleine Geschichten zu veröffentlichen, wie ganz konk-ret Lebensmittel „gerettet“ werden können.
Zudem wird dort auch das „Lebensmittel des Monats“ vorgestellt. So soll dazu motiviert wer-den, bewusst saisonal einzukaufen. Es werden Tipps gegeben, welche Speisen mit dem Pro-dukt zubereitet werden können oder wie man es haltbar macht.
Nicht zuletzt findet sich auf der Pinnwand die Rubrik „Politisches“. Der VBLR will auch Ein-fluss auf die Rahmenbedingungen für den Umgang mit Lebensmitteln nehmen. Dazu Peter Klösener: „Allein der Appell an die Freiwilligkeit wird nicht reichen! Wir brauchen auch gesetz-liche Bestimmungen, wie sie in einigen anderen Ländern bereits bestehen. Hier sind bei-spielsweise das Verbot der Entsorgung von Lebensmitteln im Handel oder die Straffreiheit für das ‚Containern‘ zu nennen.“
Alle Informationen sowie die Möglichkeit zur Veröffentlichung eigener Beiträge, Fragen, Kommentare und Positionen sind unter folgendem Link auf der“ digitalen Pinnwand“ zum Umgang mit Lebensmitteln möglich: http://pinwand.mittel-zum-leben.info
Dem VBLR gehören 44 Bildungszentren an. Am Projekt „Mittel zum Leben“ beteiligen sich aktuell 18 Einrichtungen deutschlandweit. Die Federführung nimmt die KLVHS Oesede im Auftrag des Bundesverbandes wahr. Das Projekt wird inhaltlich und finanziell unterstützt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Weitere Informationen unter www.mittel-zum-leben.info